Holzen trauert um Rudolf Krämer
Nachruf zum Tode von Rudolf Krämer
Holzen trauert um seinen ehem. Schulleiter Rudolf Krämer
Am Montag, 05.08.2024 verstarb im Alter von 92 Jahren der langjährige Holzener Lehrer und Schulleiter Rudolf Krämer. Bereits 1954 kam er als junger Lehrer an die Holzener Schule und blieb hier – bis auf eine zweijährige Abordnung nach Vosswinkel – bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand tätig.
Viele Veränderungen hat er in seiner schulischen Laufbahn miterlebt, die Umwälzungen der Schulreform von 1966/67 mit dem Übergang von der Volksschule zum heutigen Schulsystem mit Grund- und weiterführenden Schulen, die Schulerweiterungsbauten seiner Schule in Holzen und auch die Namensgebung (Lüerwaldschule) erfolgten in seiner Ära als Pädagoge im Lüerdorf.
Zahlreiche Schülergenerationen haben bei ihm Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt. Was es heute schon lange nicht mehr gibt personifizierte er als Lehrer an einer Dorfschule: Er arbeitete in der Schule, er wohnte in der Schule und er lebte in der Schule und gab dadurch dem Gebäude damit eine eigene Identität. Darüber hinaus hat er sich lebenslang in seiner Wahlheimat Holzen für die Belange des Ortes eingesetzt. Ob als ehrenamtlicher Leiter der Bücherei, in der Kirchengemeinde oder auch in der örtlichen Caritas, Rudolf Krämer war stets ein engagierter und verlässlicher Mitbürger.
1983 war er einer der Gründer des Freundeskreises Oelinghausen und gehörte dort über viele Jahrzehnte bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen dem Beirat an. Sowohl bei den Konzerten der Reihe „MUSICA SACRA“, als auch bei zahlreichen Ausstellungen in Oelinghausen war er federführend tätig.
Schon während seiner Lehrertätigkeit beschäftigte er sich intensiv mit der Geschichte seines Wahlheimatortes und gab als Autor mehrere Jahreskalender mit heimatgeschichtlichem Inhalt heraus. Auch zahlreiche Gedichte stammen aus seiner Feder. Als 1994 dann der Arbeitskreis Ortsgeschichte Holzen gegründet wurde, war er als einer der Gründer mit dabei und verfasste über 25 Jahre für die Veröffentlichung des AKO Holzen (Schrift „Tüsken Linne un Lüer“) zahlreiche Gedichte, Aufsätze und Artikel. Hier lagen ihm besonders die kulturellen Themen am Herzen. Als Beispiel mag der Holzener Martinszug dienen, wo das von ihm verfasste Martinsspiel auf dem Schulhof bis heute den Mittelpunkt des Martinsabends bildet.
Den größten Schatz aber hat Rudolf Krämer seinem Dorf als Verfasser des Lüerwaldliedes hinterlassen. „Wo der Lüerwald rauscht, Hirsch`und Wildschwein haust`, Bieberbach plätschert leis´….“, so haben es zahlreiche Kindergenerationen der Holzener Grundschule gelernt und nach und nach ist das Lied so etwas wie die „Holzener Nationalhymne“ geworden, die u.a. schon beim Schützenfest als auch beim Dorfjubiläum von der ganzen Dorfbevölkerung gesungen wurde.
Der Arbeitskreis Ortsgeschichte, der Freundeskreis Oelinghausen e.V., die Kirchengemeinde und der ganze Stadtteil Holzen sind Rudolf Krämer für seine Lebensleistung als Lehrer und als engagierter und aktiver Bürger zu Dank verpflichtet. Holzen wird seinen früheren Lehrer und Schulleiter Rudolf Krämer in guter Erinnerung behalten.