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Brief zur Immobilienstrategie St.Petri vom GT Holzen

Das Gemeindeteam hat einen Brief an das Immobilienkonzeptteam geschrieben den Sie hier nachlesen können.
Am Ende des Briefes können Sie sich noch den Vorschlag des Gemeindeteams ansehen.


das Gemeindeteam Holzen hat sich intensiv mit der Immobilienstrategie der Pfarrei St. Petri
auseinandergesetzt und dabei auch die Kommunikation in Form von zwei Gemeindeversammlungen mit der Holzener Gemeinde gesucht. Aufgrund des großen Interesses fanden diese in der Holzener Kirche statt. Als ein Fazit dieser Überlegungen lässt sich bereits jetzt sagen, dass die Holzener Gemeinde mit der Immobilienstrategie bzw. der Herangehensweise des Erzbistums Paderborn an diese absolut nicht einverstanden ist. Das wurde auch bereits gegenüber Herrn Dechant Meiworm und Herrn Picht so kommuniziert.

Die sogenannte Immobilienstrategie lässt den Holzener und Oelinghauser Gemeinden nur vordergründig eine Wahl: Entweder selbst bewirtschaften (was finanziell vielleicht denkbar, die Verwaltung über eine Kapellenverein aber personell einfach nicht machbar ist) oder eben verpachten / verkaufen. Dabei wird unseres Erachtens der gläubige Mensch völlig außer Acht gelassen wird. Der Ansatz „Dann müssen die paar Kirchenbesucher eben ins Kloster Oelinghausen zur Messe fahren“ kann kein ernstgemeinter Vorschlag sein. Schlussendlich hat die Kirche als Institution eine Hauptaufgabe und das ist die Seelsorge. Man muss sich daher auch fragen wie Missionierung, eine Säule des Pastoralkonzeptes, gelingen soll, wenn die bloße Sichtbarkeit in Form eines Kirchbaus schon nicht gegeben ist. Hinzu kommt, dass sich die Gläubigen aktuell natürlich fragen, warum man überhaupt noch in der Kirche Mitglied sein soll?

Einer Kirche, die über Jahrhunderte zu diesem aufgeblähten festgefahrenen Apparat geworden ist, mit ihren diversen Skandalen, starr in ihrem oftmals antiquierten Denken festsitzend und somit auch ablehnend Reformen gegenüber. (Synodaler Weg, Maria 2.0).
Und dann noch eine Kirche, die uns unsere Kirche wegnehmen will!

Unserer Meinung nach wird mit dem Verfolgen und mutmaßlich auch der Durchsetzung dieser Immobilien- „Strategie“ der Kirche als Institution ein erheblicher Schaden zugefügt, deren Auswirkungen unkalkulierbar sind. Es ist aber anzunehmen, dass sie langfristige Schäden zur Folge haben werden. Hinweisen möchten wir hier auch noch auf einen Artikel aus „Der Dom“, der sich u.a. auch mit dem Immobilienkonzept des Erzbistums Paderborn befasst
(siehe : https://www.derdom.de/2023/06/10/oliver-reis-im-interview-wir-haben-keinen-glaeubigenmangel/).

Leider mussten wir bei dem Treffen mit den verschiedenen Gemeindeteams am 02.06.23 wieder feststellen, dass es immer noch Probleme mit der Kommunikation der verschiedenen an dem Projekt beteiligten Parteien gibt, so dass wir zum besseren Verständnis die wesentlichen Meilensteine aus Holzener GT- Sicht chronologisch aufgeschrieben haben. Nach diesen Meilensteinen finden Sie unserer Ideen / Vorschläge für die Holzener Kirche und deren Nutzung schriftlich aufgeführt.

Wir hoffen, dass es zukünftig eine bessere Kommunikation miteinander gibt.
Wir stehen dieser sehr offen und positiv gegenüber.

  1. Einberufung der Immobilienstrategie
    Vorgabe aus Paderborn: Es sollen Überlegungen angestellt werden, eine Flächenreduzierung von ca. 20 bis 30 % innerhalb der Pfarrei durchzuführen. (Anmerkung: Schon hier schwingt eine unheilvolle Drohung mit: Sollte das nicht geschafft werden, gibt es keinerlei Förderung mehr.)
  2. Aussendung der verschiedenen GT-Mitglieder in das Immobilienkonzept-Team.
  3. 03.02.2023 – Präsentation des 1.Bildes der Immobilienstrategie
    Zum Grundgedanken der Immobilienstrategie und der Flächenreduzierung:
    Das Gemeindeteam Holzen ist davon ausgegangen, dass dort, wo Kirche und Gemeinderaum eine bauliche Einheit bilden und nur ein Gebäude vorhanden ist, eine Flächenreduzierung also nicht möglich ist. Bei dieser Veranstaltung mussten die Gemeindeteammitglieder sowie die Menschen aus Holzen und aus der Heide erfahren, dass ihre Kirchen im Zuge der Einsparung von Grundflächen geschlossen werden sollten.
                   Nachdem die Schließungsabsichten im Stadtteil Holzen kommuniziert worden waren, wurde schnell klar, dass die Gemeindemitglieder und die Menschen in Holzen und der Oelinghauser Heide „ihre Gotteshäuser nicht so ohne weiteres hergeben würden.“
  4. 22.02.2023 – Gemeindeversammlung
    Das Gemeindeteam lud am 22.02.2023 zu Informationsveranstaltungen in die Kirche ein, um ein Stimmungsbild des Ortsteils zu erhalten. Das Ergebnis war eindeutig: Die zahlreich anwesenden Gemeindemitglieder stärkten dem Gemeindeteam den Rücken und sprachen sich dafür aus, die Kirche auf jeden Fall zu erhalten.
  5. 27.02.2023 „Schweigeprotest“
    Fast aus dem Stand wurde am Tage der nächsten Sitzung des Gremiums „Immobilienkonzept“ am Petrus-Haus in Hüsten ein „Schweigeprotest“ als äußeres Zeichen durchgeführt. Zahlreiche Gemeindemitglieder nahmen mit brennenden Kerzen teil und setzten ein eindrucksvolles Zeichen für den „Erhalt ihrer Kirchen“. Im Zuge der Aktion wurde auch ein „Denkzettel“ verteilt, der die aktuelle Situation genauer beschrieb und bereits Eckpunkte des Protestes benannte.
  6. 25.04.2023 – Gespräch mit Dechant Meiworm und Herrn Picht
    Ein weiteres Gespräch des Gemeindeteams Holzen und Vereinsvertretern mit Dechant Meiworm und Verwaltungsleiter Picht am 25.04.2023 brachte keine Entspannung der Situation, sondern verstärkte diese leider noch weiter. Die vom Gemeindeteam Holzen vorgetragenen Ideen bzgl. Reduzierung der genutzten Fläche, Reduzierung der Kosten und Erhöhung der Einnahmen wurden vom Verwaltungsleiter und Pfarrer als „nicht mit den Paderborner Vorgaben übereinstimmend“ schnell abgetan.
  7. 08.05.2023 – Bezirksausschusssitzung
    Der Bezirksausschuss diskutierte am 08.05.2023 in einer Sitzung die „Immobilienstrategie der Pfarrei St. Petri Hüsten“ ausführlich und positionierte sich als „politische Vertretung des Stadtteils Holzen“ mit einem Beschluss eindeutig gegen eine Schließung der Kirchen und verwies die Diskussion weiter an den Rat der Stadt Arnsberg. (s. Protokoll; Hr. Hollmann hat als Vertreter der Pfarrgemeinde an der Sitzung teilgenommen)
  8. 16.05.2023 – Gemeindeversammlung in Holzen

    Um nochmals die Meinung der Gemeindemitglieder einzuholen, trafen sich am Mittwoch, 16.05.2023, noch einmal zahlreiche Holzener in der Kirche. Hier wurden nach Weitergabe des aktuellen Informationsstandes, dem Austausch der Argumente und Meinungen sowie einer angeregten Diskussion die Meinung des GT Holzen bestätigt und die Holzener Haltung bekräftigt: Die Gemeindemitglieder und BürgerInnen des Ortsteils Holzen sind mit den Vorgaben in der„Immobilienstrategie“ der Pfarrgemeinde nicht einverstanden und lehnen die Paderborner Vorgaben ab.
    Die von Seiten der Erzdiözese vorgegebene Vorgehensweise, nämlich nicht generell über Einsparungsmöglichkeiten in Form von räumlicher Umgestaltung, Finanzen und Geld zu diskutieren, sondern nur eine Flächenreduzierung als einzige Möglichkeit in den Raum zu stellen, entmündigt die Gemeinde dermaßen, dass jegliche inhaltliche Diskussion um den Erhalt unserer Kirchen ad absurdum geführt wird. Den kleinen Gemeinden in Holzen und der Oelinghauser Heide lässt man mit der Reduzierung auf die Flächeneinsparung nur 2 Möglichkeiten.
    A. Übernahme der Kirchengebäude und damit der gesamten Baulast durch einen neu zu gründenden Kapellenverein in eigene Rechtsträgerschaft.
    Diese Möglichkeit schließt sich aufgrund der Gemeindegröße und der strukturellen
    Rahmenbedingungen von vornherein aus.
    B. Der Verkauf an einen Investor, der dann das Gebäude nach eigenem Ermessen nutzt, teilnutzt oder auch abreißt bzw. die Fläche anderweitig bebaut.
    Bei der zweiten Möglichkeit wird das Dorf unweigerlich seine Kirche verlieren. Die von der Pfarrei angebotene „Ersatzlösung“ – nämlich einen Raum im Dorf für Gottesdienste etc. bei Bedarfen anzumieten – wird von der Gemeinde nicht als tragbare Lösung angesehen. Des Weiteren wurde von der Gemeindeversammlung eine Besprechung mit den anderen Gemeindeteams der Pfarrei vorgeschlagen, um hier einmal den Stand der anderen Gemeinden abzufragen und eventuell eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.
  9. 02.06.2023 – Abstimmung mit den anderen Gemeindeteams der Pfarrei
    Anwesend waren neben den GT aus Kloster Oelinghausen, Oelinghauser Heide, Holzen und Bruchhausen auch Herr Picht und Frau Feldmann als „zuhörende Gäste“. Der Status der Gäste änderte sich dann im Laufe des Abends von „Zuhören“ auf „Fragen beantworten & Erklären“ – was alle Anwesenden als sehr hilfreich wahrnahmen. Wieder einmal wurde hier nachgefragt, warum es eine solche Kommunikation miteinander nicht schon vorher und öfter gegeben hat.
    Im Wesentlichen hatten alle Gemeindeteams die gleichen Gedanken: Wir haben die Kirchen mit-gebaut und die Paderborner stellen uns vor eine Wahl, die keine ist. Und dass die Kirchen in den Dörfern bleiben müssen. Ein wichtiger Punkt wurde auch noch rege diskutiert, nämlich, dass der Prozess an einigen Stellen hätte deutlich besser laufen können. Insbesondere die Kommunikation, besser gesagt die oftmals nicht vorhandene Kommunikation, bietet Möglichkeiten zur Verbesserung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass insbesondere die stark betroffenen Gemeinden in keinster
Weise glücklich mit der, offensichtlich aus Paderborn gelenkten, Vorgehensweise und den bis jetzt
erarbeiteten Ergebnissen sind. Um sich dem Prozess an sich aber nicht vollständig zu verschließen,
finden Sie, sehr geehrter Herr Hollmann, im Anhang die Ideen und Denkansätzen zur zukünftigen
Nutzung der Holzener Kirche.
Bei Rückfragen steht das Gemeindeteam Holzen natürlich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Gemeindeteam Holzen

Hier Der Vorschlag vom Gemeindeteam als Anlage 

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